Diese Woche ging die Anmeldung für das BALTIC SEA CIRCLE 2021 raus. Das Team [030] Magazin ist dabei. Vom 20. Juni bis 5. Juli 2021 geht es mit meiner 1986er Yamaha Tènèrè XT 600 Z 7500 Kilometer durch 10 Länder. Was ein Ritt!
Und da ich nicht – wie in der Überschrift – in der 3. Person von mir schreibe, ist mein Kumpel Micha mit seiner 2001er Moto Guzzi Quota 1100ES mit am Start. Praktischerweise betreibt er eine Motorradwerkstatt, was auf einer so langen Reise sicherlich helfen kann. Nicht die Werkstatt, aber seine Skills. Nebenbei ist er ein unglaublich angenehmer Zeitgenosse. Mal schauen, wie das mit dem angenehm auf der 16-tägigen Reise so wird.
Was ist BALTIC SEA CIRCLE?
Kurz, wie der Name schon sagt: Eine Rallye einmal um die Ostsee rum. Start und Ziel ist in Hamburg. Von da geht es – unter Vermeidung von Autobahnen und GPS – über Kopenhagen (Dänemark) nach Stockholm (Schweden). Dann gerade hoch und nach links zu den Lofoten in Norwegen. Anschließend führt die Tour ans Nordkap, den nördlichsten Punkt Europas und der Reise. Von dort sind es nur 2100 Kilometer bis zum Nordpol.
Heißt, es wird kalt und hell in der Nacht. Auch im Juni. Heizgriffe müssen also unbedingt nachgerüstet werden.
Bin da dran. Neben weiteren Modifikationen an meiner Maschine. Weiter geht die Tour über Russland genauer Murmansk, nach St. Petersburg. Es besteht auch die Option über Finnland zu fahren. Schauen wir mal. Es folgt das Baltikum mit Tallin (Estland) und Riga (Lettland) und nochmal Russland mit Kaliningrad. Schließlich zurück über Polen. vorbei an der Berliner Heimat über die Ziellinie in der Alsterstadt.
Womit geht es auf die BSC21 Runde?
Ich hatte mir – in weiser Voraussicht auf 2021 – vor ein paar Wochen diese schöne 1VJ von 1986 gekauft. An der Maschine, in einigen Ténéré Foren als „Die Katastrophe nimmt ihren Lauf“ bezeichnet, muss ab Werk schon einiges gemacht werden, um die mangelnde Kühlung des Motors – in meinem Fall das Model mit der Zylindernummer 34K01 – zu verbessern. Laut dem Kollegen von Rallye-Tenere.net wären:
1. ein Tausch des Vorderradfenders gegen ein 2KF Model der XT600 BJ 87-89 mit Luftschlitzen
2. Unterlegscheiben zwischen Kotflügel und Gabelbrücke
3. Ansaugschnorchel über dem Zylinder an der Airbox schließen und die Verschlusskappe zur Reinigung des Filterelementes entfernen und weglassen
als zwingende Upgrades gegenüber der Serie zu nennen. Glücklicherweise hat der Vorbesitzer meiner 1VJ bereits getan. Für viele Fans zählt die 1VJ, trotz ihrerLüftungsmakel ab Werk, als die schönste, weil bulligste Version der Ténéré Modelreihe. Mir gefällt sie auch sehr gut.
Upgrades für die Tour
Dennoch kann man immer ein paar Sachen machen. Die folgenden Verbesserungen an meiner Maschine sind alle nicht zwingend. Sie fährt sich gut und macht, was sie soll. Ich habe aber einfach Bock für die Rallye noch ein bisschen was zu verändern. Ist eher ne Stilfrage, denn technisch nicht zwingend erforderlich. Ich bitte daher um Nachsicht bezüglich meiner Modifikationen. Jeder wie er es mag. Für folgende Maßnahmen habe ich mich entschieden:
Neue K60 Scout Reifen
Aktuell sind Gummis von Barum drauf. Waren noch vom Vorbesitzer. Da ich nicht weiß, wie lange die vor sich her standen, kommen die runter. Für die Tour habe ich mich für den Klassiker – kann man mittlerweile sagen – Heidenau K60 Scout entschieden. Ich habe zwar noch neue Metzeler MC360 Mid-Soft rumliegen, die ich echt klasse für die VJ finde, aber soviel Offroad ist nicht zu erwarten. Zudem müssen die Pneus lange halten, denn unterwegs wollte ich eigentlich keinen Reifenwechsel vornehmen.
Neues, einstellbares Wilbers Federbein
Es kommt ein Wilbers Adjustline Federbein in Blau ins Bike. Was aktuell drin ist, weiß ich nicht. Vorne zudem neue ölgelagerte Gabelfedern von Wilbers. Damit dürfte sich das Fahrverhalten verbessern und in der Folge die russischen Schlaglöcher etwas geschmeidiger zu bewältigen sein. So die Hoffnung.
Handschutz von Acerbis
Im Moment sind die ollen Plastiklappen dran. Bringen nichts und sehen dämlich aus. Ich habe mich daher für die Rallye Pro von Acerbis entschieden. Diese Pro Version ist mit Alu verstärkt und dürfte bei Stürzen für ausreichend Schutz sorgen. Zudem halten sie den Fahrtwind etwas ab. Muss nur mal schauen, ob das Blau der Schoner mit dem Farewell Blue der Maschine harmoniert. Da bin ich Eigen.
Neuer Auspuff
Der alte Endtopf ist top (siehe Bild unter Punkt 2), wenn er nicht schon so angefressen wäre. Daher tausche ich ihn gegen einen Edelstahlmodel. Der Krümmer ist bereits geupdatet. Ich habe mich schlussendlich für den Arrow Paris Dakara Replika entscheiden. Nicht in schwarz, wie das Original, aber dürfte trotzdem ganz nice aussehen. Findet ihr bei Kedo.
Heizgriffe
Wird kalt da oben. Denke sind Heizgriffe ist ein gute Investition. Bei einen Tagesschnitt von 450 Kilometer muss man sehen, dass der Komfort nicht zu kurz kommt. Nur dicke Handschuhe dürften da nicht reichen. Auch hier werde ich bei Kedo bestellen. Das Daytona Heizgriffset für 66,50€ sollten reichen.
Fußrasten
Ich brauche definitiv andere Fußrasten, als die Originalen. Mit denen kann man im Stehen schlecht arbeiten. Und bei der Distanz ist ein anderes Model allein schon notwendig, weil man die Fahrposition auch mal wechseln will. Habe mich aber noch für keine entschieden. Aber es werden Fußrasten und keine Fußrollen.
Gepäck – Softbags oder Koffer
Auch hier bin ich noch nicht ganz sicher. Softbags oder Koffer. Sicher ist, dass ich Taschen von Enduristan mit auf die Reise nehme. Den Sandstorm Tankrucksack, eventuell noch die Monsun Satteltaschen und quer hinten auf dem Gepäckträger eine Tornado 2 Tasche. Apropos Gepäckträger. Ich habe den Originalen drauf. Muss mal schauen, ob der mit den Halteplatten von Kriega zusammenpasst. Auch meine G&G Kofferhalterung könnte knapp werden. Alternativ könnte ich meine Hepco & Becker Kofferhalterung von meiner XT600 schrauben und hoffen, dass er auch an den XTZ Rahmen passt.
Viel zu tun. Hab Spaß daran.
Ich merkt, es gibt noch einiges zu tun, bis meine Vorbereitungen einen Start am Baltic Sea Circle 2021 legitimieren. Wollen wir auch hoffen, dass sich bis dahin die Lage aufgrund der COVID-19 Situation verbessert. Übrigens, wer den letzten Beitrag gelesen hat, die Pothole Rallye ist für nächstes Jahr raus aus meinen Planungen. Zwei Rallye in einem Jahr kriege ich im Familienrat nicht durch. Den Africa Trip gehe ich dann 2022 an. Passende Metzeler Reifen für Sand habe ich ja schon. Der Rest kommt dann von ganz allein.
Wie sind eure Pläne für 2021?
Freue mich auf euer Feedback.
[…] will – endlich ihr Kennzeichen bekommt und die meisten Updates installiert sein dürften (siehe dazu diesen Artikel), liefere ich dann neue Eindrücke nach. Einen schönen 1. […]